Espresso Sospeso
Caffè Sospeso - Der Aufgehobene
Der eigentlich in Neapel beheimatete Kaffee Sospeso (dt. der Aufgehobene) erfreut sich gerade in den letzten Jahren auch im Ausland zunehmender Beliebtheit.
Der „aufgehobene“ Kaffee beschreibt dabei KEINE Zubereitungsart, sondern eine schöne Geste. Bezahlt wird nicht nur der eigene, sondern noch ein weiterer Espresso. Dieser dann bereits bezahlte Kaffee wird vom jeweiligen Barista auf Nachfrage eines bedürftigen Kunden ausgegeben. Vor allem als Zeichen der gesellschaftlichen Solidarität lebt der Caffè Sospeso wieder auf.
Dazu muss man wissen, dass ein Espresso in Italien einer Preisbindung unterliegt. Ähnlich der Buchpreisbindung in Deutschland. Die jeweilige italienische Kommune legt diesen Preis möglichst niedrig fest. Meist so bei 1,00 bis 1,50 Euro. Allerdings gilt dies nur für den im Stehen an der Bar getrunkenen Espresso. Für einen Itlaliener gehört der schnelle "Caffe al Bar" eben zu den Grundbedürfnissen eines Menschen. Und aus genau diesem Empfinden heraus gibt man eben gerne an Menschen, die es sich nicht leisten können. Dass dies anonym geschieht, macht die Sache für den Empfänger als auch den Spender umso netter.
Viele der modernen Kaffee-Bars und Coffee-Shops achten heute sehr auf die Herkunft ihres Kaffees. Gerade der mit dem Kaffee-Anbau verbundene menschliche Faktor rückt, und das ist gut so, immer mehr in den Vordergrund. Fair gehandelte und verantwortungsbewusst angebaute Produkte erleben eine Blüte.
Der Caffè Sospeso entstand in der neapolitanischen Kultur, einem Volk, dass schon immer eng zusammenhielt und vor allem auf sich selbst gestellt war. Fast schon ausgestorben erlebt der Caffè Sospeso heute einen Boom. Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, Südamerika und sogar Australien wird die, auch „suspended coffee“ genannte Spende gern gesehen und praktiziert.
Über 200 Cafés sind in Deutschland bei Suspended Coffees Germany registriert und unterstützen deren Projekte.